Mary *Vermittlungshilfe*

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Beschreibung

*Vermittlungshilfe*
Mary auf Pflegestelle in Salzwedel
Sie sind auf der Suche nach einem neuen Familienmitglied und haben deshalb die hier gelistete Hündin Mary entdeckt.
Sehr gerne möchte ich versuchen, Ihnen die Hündin detailliert vorzustellen.
   Mary und ihre sieben Geschwister wurden in Griechenland am Rande einer Obstplantage geboren. Ihre Eltern waren – wie so viele Hunde in der Region – Streuner. Die Welpen waren Mischlinge der Rasse Hellenikos Pimenikos, einem griechischen Herdenschutzhund.
Der Plantagenbesitzer hatte Mitleid mit den Hunden und nahm sie kurzerhand für die ersten Wochen mit auf das sichere Grundstück.
Um die Vermittlung der Jungtiere kümmerte sich ein Tierschutz-Verein und so reisten Mary u. Co.  gen Deutschland.
In ihrem ersten, neuen Zuhause lebte bereits ein Hund, der leider von dem neuen Junghund unendlich genervt war und sie ständig anknurrte und nach ihr schnappte.
Mary wurde erneut vermittelt und zog bei einem älteren Ehepaar ein, die es sehr gut mit ihr meinten. Leider blieben Erziehung samt Konsequenz etwas auf der Strecke und der Besuch einer Hundeschule sollte Änderung bringen. Da Mary jedoch inzwischen eine pubertierende Junghündin mit dem stolzen Gewicht von 36 kg war, war es für die älteren Leute rein körperlich nicht mehr möglich, den immer noch nicht perfekt erzogenen Hund zu halten.  Man entschloss sich zur Abgabe der Hündin.
Da der betreuende Verein sich kein genaues Bild über Marys Eigenschaften machen konnte, zog diese in eine Hundepension um, in der mit ihr gearbeitet wird. Und von hier aus werden alle Beteiligten erneut einen Anlauf unternehmen, die für Mary am besten geeignete Familie zu finden.
In der Pension kennt man die Hündin inzwischen sehr gut, kann sie einschätzen und – was das wichtigste ist – kann die neuen Halter sehr genau beraten und dann beurteilen, ob es eine gute Passung werden kann.
Ich möchte vorab versuchen, durch den Text zu Mary ein paar charakteristische Punkte zu schildern.
Mary hat genetische Anteile eines Herdenschutzhundes. Dieser Oberbegriff vieler unterschiedlicher Rassen setzt einige spezielle Punkte im Wesen eines Hundes voraus.  Die Schutzhunde haben die Eigenschaft, ihre Herde (das müssen nicht immer Tiere sein, ihr menschliches Rudel gehört ebenso dazu) und das sie umgebende Territorium gegen Feinde/Fremde verteidigen zu wollen. Sie sind in der Regel eigenständig denkende und handelnde Hunde, die bei großem Vertrauen zu ihren Menschen gewillt sind, deren Befehlen und Wünschen zu folgen.
Herdenschutzhunde (abgekürzt: HSH) sind sensible, eigenständige und selbstbewusste, großrahmige Hunde. Sie sind misstrauisch und zurückhaltend und stets wachsam in Bezug auf ihre Ressourcen. HSH genießen den guten Sozialkontakt zu ihren Menschen, ein permanentes Vorschreiben von Verhaltensweisen und Gängeln finden sie jedoch lästig. Besonders, wenn derjenige, der über sie bestimmen möchte, in ihren Augen keine Berechtigung dazu hat, weil er sich beispielsweise als unbeherrscht, gewaltbereit und unzuverlässig erweist, anstatt souverän, führungskompetent, vorausschauend und fürsorglich zu sein.
Ein Hund, der eine Führungskompetenz hinterfragt, ist noch lange nicht „dominant“.
Aufgrund der Veranlagung des HSH sollte unbedingt auch seinem Wach- und Schutzbedürfnis Rechnung getragen werden: Aufpassen, sein Gelände abwandern, auf seine Ressourcen achten – das ist seine Passion. Er achtet natürlich auch auf seine Menschen, seine Hundefreunde oder seine Katzen. Gegen dieses Verhalten zu arbeiten (es gewissermaßen ersatzlos zu streichen), ist absolut unsinnig und würde gegen das Naturell der HSH verstoßen. Man sollte stattdessen mit diesem Verhalten arbeiten und es in angemessene Bahnen lenken.
Nun haben Sie einiges über den HSH erfahren, wobei in Hinblick auf Mary natürlich zu sagen ist, dass wir alle nicht wissen, wie sehr sich diese Eigenschaften in ihr zeigen, da sie eine HSH-Mischung ist.
Mary ist den meisten Artgenossen gegenüber freundlich gesonnen und liebt es, mit ihr vertrauten Hunden auch zu toben. Trotz allem sollte man bei Fremd-Hundebegegnungen beide Tiere angeleint mit Distanz nebeneinander laufen lassen. Es ist dann unschwer zu erkennen, ob beide Hunde sich mögen.
Wir haben eine recht typische Situation im Autobereich erlebt: Mary und ein anderer Hund befanden sich bereits im Innenraum des Busses, als ein dritter Hund dazu einsteigen sollte. Es war offensichtlich, dass es Mary überforderte. Sie hätte ihr Territorium wahrscheinlich verteidigt.
Wir haben das Problem gelöst, indem ein Hund in den Beifahrerfußraum gesetzt wurde, der zweite Hund im hinteren Teil blieb, sie deshalb nicht bedrängt und eingeschränkt wurde und so führte alles zu einer De-Eskalation.
Selbst wenn man bedenkt, dass Mary kein reinrassiger HSH ist, hat sie doch viele Eigenarten, die es gilt, zu erkennen, zu tolerieren oder zu korrigieren und ihr so das Gefühl einer souveränen Führung zu vermitteln.
Ein HSH (ebenso wie die Mixe dieser Rassen) sind keine Hunde für jedermann und haben auch nicht die Tendenz, begeistert auf Hinz und Kunz zuzulaufen.
Wenn eine Hündin wie Mary, deren Leben bisher nicht wohlgeordnet und „rund“ verlaufen ist, in ein neues Zuhause einzieht, wird es eine Weile dauern, bis sich zwischen ihr und den neuen Haltern Vertrauen entwickelt hat.
Ist dieser Prozess aber abgeschlossen, werden Sie eine wunderbare, gut einzuschätzende Hündin bis an deren Lebensende halten können.
Wir würden in Bezug auf das neue Umfeld gerne einige Wünsche äußern dürfen:
Mary sollte in einen Bereich vermittelt werden, in dem es Platz für sie gibt – ein Haus mit eingezäuntem Garten wäre schön. Obwohl Mary auch einmal gerne mit Artgenossen tobt, sehen wir sie lieber als Einzelhund. Gelegentliche Kontakte zu anderen, ihr bekannten Hunden würde sie sehr genießen. Ein Haushalt ohne andere Tiere oder kleinere Kinder wäre ideal. Und wenn Sie bereits Hundeerfahrung haben und sich selbst als konsequent bezeichnen würden, dann hätte Mary wohl fast einen Hauptgewinn gezogen.
Sehr gerne sehen wir Ihrem Besuch entgegen und machen Sie mit Mary bekannt.
Und ganz schnell noch die Fakten am Rande: Mary wurde am im April  2019 geboren, ist gesund, entwurmt, gechippt und kastriert.
Sie wird nach einer positiv bewerteten Vorkontrolle gegen eine Schutzgebühr und mit einem Schutzvertrag vermittelt.