Wladikawkas – News Juni 2018

Welpenalarm in Wladikawkas!

Es ist mal wieder Welpenzeit, am Kaukasus und überall sonst in Russland. Nur die wenigsten Hundemamas haben das Glück, ihre Welpen in Sicherheit großzuziehen. Umso größer ist die Freude und überschwengliche Dankbarkeit von Mama Tascha, als sie realisiert, dass sie soeben einen Menschen getroffen hat, der ihr helfen wird.
Wie jedes Jahr kommen all die neuen Welpen mit ihren Mamas ins Kindergarten-Gehege. Ab jetzt können sie nur noch warten und hoffen, dass sie auserwählt werden von einer Familie. Doch einige von ihnen werden das Tierheim vielleicht ihr ganzes Leben lang Zuhause nennen.

Schnipp-Schnapp…️

Vor vier Wochen, am 16.5., fand ein großer Kastrationstag statt, an dem 12 Hunde kastriert wurden. Am letzten Dienstag, d.12.6., wurde dann ein weiterer Kastrationsdurchgang gestartet. Wir danken von Herzen für die zahlreichen Kastrationspatenschaften, die dies ermöglicht haben!!!

Nicht mehr unter Dach und Fach ️

Beim letzten Unwetter wurde das Dach von Alexeys Krankenstation weggeweht. Passiert ist niemandem was. Aber es gab jede Menge nassen Hund…
Inzwischen hat Alexey wieder ein provisorisches Dach zusammengeflickt und seine Hündchen ins Trockene gebracht.

Baby, es gibt Reis!

Morgen kommt eine neue Reislieferung, 5,5 Tonnen, aus denen Alexey seinen legendären Reisbrei für seine mindestens 80 (er hat aufgehört, zu zählen) hungrigen Mäuler zaubert. Die Lieferung reicht für einen Monat. Danach muss Alexey wieder zusehen, wie er an Futter kommt. Es ist nicht leicht.

Oben ohne

… Und Kitty, Katty und Keddy haben jetzt ihre Sommerfrisur.  Ganz klar, wo die feschen Struppel-Mädels die ganze Zeit abhängen… am Pool.
         

Inoffizielle Eröffnung: Die ersten Hunde sind heute eingezogen

14.06.2018

Heute haben die Tierschützer in Kazan eine Hundemama mit ihrem Kind an der Autobahn gefunden. Da keine Pflegestelle frei ist und die beiden dort ganz schnell weg mussten, sind sie aufs Tierheimgelände gebracht worden.Damit sind sie die ersten Hundebewohner dort. Es ist quasi die inoffizielle Eröffnung.

Und da das erste Hundehaus fast steht, können bald schon die nächsten einziehen:

 

2. Newsletter 2018

Lieber Unterstützer und Mitglieder der Hundehilfe Russland,

hier endlich das nächste Update (mit vielen guten Nachrichten)

 

  • Der Winter ist vorbei, der Tierheimbau in Kazan geht weiter

  • Wir haben unseren eigenen Transporter

  • und wir kastrieren was das Zeug hält 😉 (die Kastrationspatenschaften sind ein großer Erfolg)

 

Tierheimprojekt in Kazan

der lange russische Winter ist vorbei und wir konnten in den letzten Wochen endlich wieder richtig durchstarten.

Die Kanalisation wurde gelegt und die letzten Stromarbeiten sind abgeschlossen. Jetzt können die ersten Hütten aufgestellt werden. Entgegen den ursprünglichen Überlegungen, haben wir uns gegen Holzhütten entschieden, weil Holz den extremen Witterungsbedingungen nicht lang genug Stand hält. Damit sind wir bereits bei der zweiten Etappe des Großprojekts.

            

Wir haben jetzt einen eigenen Transporter

Wir konnten uns jetzt einen lang gehegten Traum erfüllen und haben jetzt einen eigenen Transporter. Auch wenn wir immer gute Fahrer hatten, sind wir doch jetzt sehr glücklich, dass wir mit Alexey aus Wladikawkas einen eigenen Transporter kaufen konnten. Dieser wird jetzt entsprechend ausgebaut.

Damit haben wir direkt mehrere Vorteile:

  • Keine schwierigen Terminabsprachen mehr mit Fahrern, die auch für andere Organisationen fahren.

  • Innerhalb von Russland ist der Transport der Hunde nach Moskau viel einfacher.

  • Wir bezahlen mit Alexey unseren “eigenen Tierschützer”

 

 

Die (Kastrations-)Patenschaften sind ein großer Erfolg

Ein riesengroßer Dank an alle Paten (http://hundehilfe-russland.de/werde-pate/). Durch die vielen Patenschaften konnten wir unsere russischen Stationen in den letzten Monaten noch mehr unterstützen und (was in unseren Augen besonders wichtig ist) besonders in Wladikawkas mehrere Kastrationsaktionen jetzt durchführen, wo eine Tierärztin von außerhalb kommt um einem Tag so viele Hunde wie möglich zu kastrieren. Danke dafür

 

Die aktuellen Notfelle

Nichtsdestotrotz haben wir immer noch aktuelle Notfälle, die schon lange nach einem passenden zu Hause suchen. Dazu gehört unser Riese Beethoven, der sogar schon in Deutschland ist, aber immer noch auf seine “für immer Menschen” wartet:

http://hundehilfe-russland.de/produkt/beethoven/

Bitte teilt ihn was das Zeug hält, er hat es verdient.

 

Der zweite Notfall ist Zara aus Vyborg.

http://hundehilfe-russland.de/produkt/zara-2/

Sie ist unsere längste Langzeitinsassin. Seit 5 Jahren wartet sie nun schon fast ihr ganzes bisheriges Leben im Tierheim und gibt die Hoffnung langsam auf.

Bitte teilt auch sie.

 

Vielen Dank für Eure Hilfe und Unterstützung, egal in welcher Form. Bei Fragen zu einem der Projekte, könnt ihr uns natürlich jederzeit schreiben.

 

Herzliche Grüße

Euer Team der Hundehilfe Russland

 

Spendenkonto:

Hundehilfe-Russland

Commerzbank AG

Filiale Aachen

Konto Nr.: 123 542 300

BLZ: 390 400 13

IBAN: DE 11390400130123542300

BIC: COBADEFFXXX

 

Zu Gast bei Valentina in Lipezk

Die Tierschützerinnen Alla Orlova und Maria Sudiyan unterstützen Valentinas Tierheim in Lipezk seit einiger Zeit, unabhängig von einem Verein. Kürzlich waren sie bei Valentina zu Besuch. Ihre Eindrücke beschreiben sie in ihrem Reisetagebuch auf der deutschen Facebookseite „Wuschelige Seele“, die sie für Valentinas Tierheim erstellt haben.
Schaut doch mal vorbei unter:
Wir möchten euch einen kleinen Einblick in Valentinas Alltag geben und dürfen dafür ihr Tagebuch auf unserer Seite veröffentlichen.
Tag 1
„Unser erster Besuch vom Tierheim Wuschelige Seele. Erste Eindrücke.
Kein Mensch aus Deutschland kann sich vorstellen, was das bedeutet ein Tierheim allein, als Rentnerin, in Russland, ohne Finanzen, mit ca. 700 Tieren auf die Beine zu stellen. Nicht mal wir konnten uns das vorstellen. Wir hatten echt Angst vor dem, was wir dort sehen werden. Unser erster Besuch aus Deutschland und Österreich wurde für 4 Tage geplant, wir wollten Valia helfen womit auch immer.
Die Stadt Gryazi, halbe Stunde Fahrt von der Großstadt Lipezk entfernt, ca. 47 T. Einwohner, meistens Privathäuser, sehr grün, arm, leer, keine Streuner-Hunde, manchmal Katzen. „Schaut, dass ihr nicht umfällt“ – sagt uns der Fahrer, der uns vom Bahnhof abholt. „Warum?“ „Weil das SO viele Tiere sind“.
Valia’s Haus hört man von weitem. Das Bellen der mehreren Hundert Hunden gleichzeitig ist wahnsinnig laut. Rundherum stehen andere Häuser, manche Nachbarn sind verständnisvoll und helfen sogar, andere verlieren die Nerven und klagen Valentina regelmäßig an. Sie muss dringend umziehen. Aber wie? Das Geld reicht kaum für das notwendige: Futter, Gehege, Medikamente, OPs, Sterilisationen. Valia gibt den Traum „Umzug in die Natur“ aber nicht auf.
Was wir hinter Valias Tor sehen haut uns tatsächlich um. Der gesamte Platz ist gefüllt mit Gehegen, mit Baustoffen, Säcken mit Futter und Holzspänne, auch außer Gehegen laufen sehr viele Hunde. Mitten im Hof am Tisch tun gerade ein Paar Helfer Mittagessen. Die Gehegen sind unterschiedlich voll. In manchen sind viele Babies, oder Jungtieren, in anderen sind nur wenige erwachsene Tiere (das sind die schwierigen). Als wir reinkommen, springen auf, strecken ihre Pfoten entgegen und beginnen zu bellen alle Hunde gleichzeitig. Freuen sie sich? Sind sie aufgeregt? Böse? Wir haben nur das Gefühl, hunderte von Seelen schreien uns gleichzeitig: „Hier bin ich! Nimm mich bitte-bitte mit!“
Valia trifft uns, es gibt nicht mal die Möglichkeit für Begrüßung, es ist so laut, so stark riechend, so blendend für uns (den Hinterhof trauen wir uns noch gar nicht anzuschauen), wir kämpfen uns schnell durch die Hundemenge ins Haus, die Tiere sind auch dort, aber nur in bestimmten Zimmern. Valia managt diesen Chaos und Lärm mit einer Donnerstimme: „RUHE!!!“. Ein General aufm Feld. Die Hunde reagieren wie durch ein Wunder. Wir schaffen es in das Computerzimmer, wo es ein Paar Meter Platz für Mensch gibt. Im Eck liegt die Hündin, die 8 fremde Babies füttert. Sie ist arm, eine Brust blutet, man muss sie ins Krankenhaus bringen, die kleine „Kakalaken“ (so scherzvoll nennt Valia die Babies) sind megasüss, aber hier ist ein anderes Universum. Wenn du hier den Lauf den Gefühlen gibst, bricht dir das Herz zusammen. Nur Ruhe, nur Starkbleiben, nur weitermachen. Ohne Begrüßung beginnen wir die Mitarbeit zu besprechen. So viel zu tun. So viel zu klären. Es geht sofort los…
Fortsetzung Morgen.“
Tag 2
„Hinterhof bei Valentina. Wir sagen ehrlich: wir haben den Mut verloren, es geht einfach nicht! ES GEHT NICHT!!! Wir heulen! Wir wissen nicht, wie wir weiter leben sollen nachdem wir DAS gesehen haben… Was ist mit den Leuten geworden?! WO SEID IHR?! Was sollen wir weiter machen? Ausweglosigkeit… komplett entleert…“
Tag 3-4
„Valia, wie können wir helfen?!
Was man hier tun muss, müsste eigentlich ein Team aus 10 Menschen machen. Der Umfang der Arbeit ist enorm. Es gibt ein Paar Nachbarinnen und ein Paar Männer, die aber nur auf Valia’s Kommando etwas tun. In Wirklichkeit alles liegt nur auf ihren Schultern. Valentina Silich ist ein Mensch, der aus Liebe zu anderen Geschöpfen jeden Tag ein Everest besteigt! So etwas haben wir noch nie gesehen. Diese Frau ist der grösste Humanist ever!!! Wir wollen, dass die Welt über dieses Wunder unbedingt erfährt und aufwacht, dass Menschen solche Helden preisen und unterstützen statt sie verleumden und ihr ständig schaden. Vor Erschütterung will man nur die ganze Zeit weinen…
Aber wie können wir helfen? Man kann das gesamte nicht in einem Beitrag erzählen. Wir überlegen, wie wir Valentina und ihren über 700 Tieren RICHTIG helfen…
Aber jetzt sind wir hier, nur 3.5 Tage, was sollen wir jetzt tun, wie helfen? FOTOGRAFIEREN! –  sagt Valia. Es ist erstaunlich, man findet in Lipezk-Region keinen Fotografen. Was ist das für eine Welt? Also, schnell an die Arbeit. Die Fotos helfen die Tiere zu vermitteln. Weitere Erzählungen Bildern…
Danke, dass ihr mit uns seid!
Morgen gibt es ein Fazit mit happy end.“
Quellen: